Gesungenes Symbol des vereinten Europa

Murrhardter Zeitung vom 06.06.2011

Liederkranz-Chöre und Choeur Interlude Château-Gontier boten stimmungsvolles Partnerschaftskonzert

 

Eine reizvolle Vielfalt geistlicher und weltlicher Chorwerke erklang beim Partnerschaftskonzert in der katholischen Kirche St. Maria. Zur Feier ihrer langjährigen Chorfreundschaft präsentierten die Sänger der Liederkranz-Chöre und des Choeur Interlude Château-Gontier klassische Kompositionen, Volksweisen, moderne Melodien und Gospels.

Höhepunkt der Feier ihrer langjährigen Freundschaft: Alle beteiligten Chöre des Murrhardter Liederkranzes und des Choeur Interlude Château-Gontier sangen die Europahymne. Foto: E. Klaper

Von Elisabeth Klaper

MURRHARDT. Höhepunkt und musikalisches Symbol des vereinten Europa waren zwei von allen Chören gemeinsam gesungene Werke. Bei der Europahymne „Freude, schöner Götterfunken“ aus Beethovens Ode „An die Freude“ liefen Gastgeber und Gäste zur Hochform auf. Dazu trugen sie andächtig die russische Weise „Tebje pajom“ („O Herr, gib Frieden“) von Dimitri Bortnianski vor. Dank der hervorragenden Akustik kamen die erhabenen Klänge und schönen Stimmen der rund 80 Mitwirkenden, die sehr gut harmonierten, bestens zur Entfaltung.

Der Choeur Interlude, den David Tellier leitet, hatte eine Auswahl aus seinem großen Repertoire geistlicher und weltlicher Lieder aus Europa und benachbarten Regionen mitgebracht und imponierte mit niveauvollen Darbietungen. Unter anderem erklang das emotional bewegte israelische Volkslied „Shalom Aleichem“; dazu das vielschichtige italienische „Signore della cime“ (Giuseppe di Marzi), das kunstvolle spanische Madrigal „Ay Linda Amiga“ sowie die lebhafte, auch als Kasatschok „Katjuscha“ bekannte russische Volksweise „Dans la Plaine“. Charmant und melodisch klangen einige zeitgenössische französische Lieder, wie „Le sud“ mit dem mediterranen Zauber der Provence (Nino Ferrer) oder das „Chanter“ (Jean-Pierre Bourtayre), in dem die Freude am Singen zum Ausdruck kommt. Viel Freude machte auch der heitere Kanon „Bona nox“ von Wolfgang Amadeus Mozart, bei dem die Sänger den Zuhörern in verschiedenen Sprachen eine gute Nacht wünschten.

Die Chöre des Liederkranzes, die Angela Westhäußer-Kowalski leitet und ihr Mann Dietrich Westhäußer-Kowalski am Klavier begleitet, bewiesen ihr Können mit schön interpretierten traditionellen und modernen Melodien. Für große Begeisterung sorgten die Kinder- und Jugendchöre: Die Chorinos traten ganz in Weiß auf, die Chorreros als Nonnen kostümiert. Voller Schwung präsentierten sie „Hail Holy Queen“ und „I Will Follow Him“, die bekanntesten Songs aus dem Film „Sister Act“ (Marc Shaiman). Flott swingend boten sie das Gospel „Jubilate“ (Johannes Matthias Michel) dar, und zum irischen Folksong „The Lord of the Dance“ (Lorenz Maierhofer) machten sie dezent die typischen Tanzschritte.

Der durch einige jugendliche Sängerinnen verstärkte gemischte Chor führte würdevoll die erhabene „Messe brève“ No. 7 in C-Dur von Charles Gounod auf. Sie zeichnet sich aus durch eine reiche romantische Harmonik, eingängige Melodik und traditionelle Stimmführung. Strahlend schön erfüllten die majestätischen Klänge des „Gloria“ und des abschließenden „Quoniam“ den Kirchenraum. DaCapo, der etwas andere Chor des Liederkranzes, den einige neue Sängerinnen verstärken, bot mit viel Rhythmus- und Harmoniegefühl verschiedene Gospels dar, wie das fröhliche „Let’s Sing A Hallelujah“ (Lorenz Maierhofer). Dazu erklangen der melodische, an eine Ballade erinnernde „Song of Joy“ und das flott swingende „Holy“, zwei Sätze aus der „Mass of Joy“ (Ralf Grössler).

Die Zuhörer waren begeistert von den Darbietungen und dankten allen Sängern mit starkem Applaus für das harmonische Partnerschaftskonzert.