Murrhardter Zeitung vom 02.05.2013
Liederkranz konnte sich über einen vollen Marktplatz und viele Gäste freuen – Jessica Wurster wurde stürmisch empfangen
Irgendwie hatte der Liederkranz Murrhardt den richtigen Riecher. Die beiden Waldfee-Cocktail-Kreationen machten sich natürlich sehr gut zu einem Maifest, bei dem eine Murrhardterin, pardon, Fornsbacherin, zur ersten Waldfee auf dem Marktplatz gekürt wurde.
Von Christine Schick
MURRHARDT. Das Maibaumfest auf dem Marktplatz ist traditionell in der Hand des Murrhardter Liederkranzes. Vorsitzender Harold Gampper machte sich gleich am Morgen daran, noch einige Tische und Bänke mehr aufzustellen. Nicht ohne Grund, denn in Murrhardt wurde zum 1. Mai auch der Start in die Limesbussaison gefeiert. Darüber hinaus stand am Nachmittag die Kür der ersten Schwäbischen Waldfee – Jessica Wurster aus Fornsbach – an (siehe Bericht Kreisseite). Während sich Welzheims Bürgermeister Thomas Bernlöhr und der Mainhardter Kollege Damian Komor jeweils mit einer Gruppe per Rad auf den Weg in die Walterichstadt machten, kam Großerlachs Bürgermeister Christoph Jäger mit Begleitern zu Fuß, und Murrhardts Bürgermeister Armin Mößner erkundete mit einer weiteren Schar per Segway die römischen Limestürme, bevor sie sich dann beim Maibaumfest einfanden.
Auch sonst nutzten viele den Tag, um Rucksack und Wanderschuhe zu schnüren oder sich auf den Sattel zu schwingen. Und Charlotte Schober von der Fremdenverkehrsgemeinschaft Schwäbischer Wald lieferte Tipps und Ideen für weitere Touren in der Region. Ganz druckfrisch zum Beispiel die Broschüre „Nimm mich mit! Der Limesbus für Aussteiger“, die drei Wanderungen von und nach Murrhardt vorstellt, bei denen man zwischendrin auch auf den Bus umsteigen kann. Dann gibt es da noch die neue, halbjährliche Gästezeitung mit Porträts von Kommunen und Freizeiteinrichtungen sowie dem Ferienprogramm. Die Region des Schwäbischen Waldes in besonderer Weise (re-)präsentieren soll nun die erste Waldfee, die gestern von Landrat Johannes Fuchs und Bürgermeister Armin Mößner vor dem Rathaus in ihr Amt eingeführt wurde. Mößner stellte „mehr als zufrieden“ fest: „Wir sind Waldfee!“. Fuchs berichtete von der nicht ganz leichten Entscheidung, doch Jessica Wurster habe einfach durch ihre Schlagfertigkeit und ihren Esprit, verbunden mit einem ungewöhnlichen Wissensangebot (siehe Kreisseite) überzeugt. Bei ihrem Auftritt wurde die 19-jährige Fornsbacherin mit stürmischem Applaus begrüßt. Johannes Fuchs hängte ihr die Amtskette um, auf der unter anderem ein Sau- und Fuchszahn, Wellingtonienzapfen und Dachshaare aufgefädelt sind. Dann ging es übergangslos an die Arbeit: Dem Einsatz als Losfee folgte ihre Vorstellung und die Beantwortung von Fragen beim Stand des Fremdenverkehrsvereins. „Ich freu mich riesig“, sagte Jessica Wurster. Warum der neue feenhafte Job so gut zu ihr passe? „Ich kenn’ mich im Wald aus, ich liebe die Natur, bin seit Kindesbeinen hier zu Hause. Der Schwäbische Wald ist definitiv Heimat für mich.“ Und wenn man dann noch weiß, dass die junge Frau Mathematik und eben auch Biologie studiert und die Schwarzkiefer unter dem Mikroskop im zellulären Aufbau genau betrachtet hat, ist man von ihrer Qualifikation restlos überzeugt.